Sind sich die Medien Ihrer Verantwortung in schwierigen Zeiten bewusst?

Diesen Donnerstag nahm ich am morgen eine lokale Tageszeitung zur Hand. Dabei viel mir ein kleines Foto mit dem Hinweis auf einen positiven Wirtschaftsartikel auf. Eine KFZ Zulieferfirma hat einen Großauftrag von BMW erhalten. Der Bestand des Unternehmens ist auf Jahre hinaus gesichert.

Voll Freude Schlug ich den Wirtschaftsteil auf, doch was sah ich dort auf der Titelseite. Die üblichen “Bad News” hohe Arbeitslosenzahlen, der alte Hut über die AUA etc. Ich musste mehrmals in den Innenteil blättern bis ich die positive Nachricht über den Großauftrag lesen konnte. Im Innenteil versteckten sich noch mehr positive Artikel, wie zum Beispiel über einen lokalen Schutzbekleidungshersteller.

Meine Herren Redakteure, diese guten Nachrichten gehören auf die Titelseite des Wirtschaftsteils. Denn die derzeitige Weltwirtschaftssituation ist daraus entstanden, dass keiner keinem mehr vertraut. Jede schlechte Nachricht reduziert die Chance dass sich die Situation wieder erholt. Erst wenn die Menschen wieder Vertrauen in die Wirtschaft fassen wird es wieder aufwärts gehen und nur so wird langfristig die Leserschaft der Medien gesichert.

Ich rede hier nicht von Schönfärberei, aber von einem vernünftigen und guten Umgang mit den zu kommunizierenden Inhalten. “Bad news sells” funktioniert nur kurzfristig. Langfristig sind vertrauensbildende Maßnahmen gefordert. Ich weiß nicht ob sich die Redakteure der einzelnen Medien sich überhaupt über diese Verantwortung bewusst sind.

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